HANDBALL IN DENKENDORF

Wer in den vergangenen Monaten beim Sonntagsspaziergang an der Denkendorfer Sporthalle, dem Hexenkessel der Handballer, vorbei schlenderte, verspürte nicht nur Wehmut ob der handballfreien Samstagabende. Beim Blick in den Eingangsbereich entdeckt man die letzte Infotafel mit der Überschrift "Die Geschichte wiederholt sich". Was hat es damit auf sich? 

 

Ein Blick in die Chronik der Handballer lohnt sich. Ende der 90er, einem Jahrzehnt mit perfekter Musik und Mode, feierten die Handballer ihre bislang größten Erfolge. Mit dem Aufstieg in die Landesliga konnte man erstmals über den Bezirk Esslingen-Teck hinaus für Furore sorgen. Der eigentliche Umbruch wurde bereits Mitte der 90er eingeleitet. Das Graue-Maus-Dasein im Männerbereich wurde abgelegt und der Durchmarsch von der Kreisliga B bis in die Landesliga mit Denkendorfer Eigengewächsen und punktuellen Verstärkungen ebneten diesen Weg. Vor allem auf der Trainerbank konnte man in den Jahren 1995 bis 2000 hohe Qualität bieten. Mit dem rumänischen Weltmeister und Welthandballer Josef Jacob an der Seitenlinie, schaffte man am Ende der Saison 1999 den Aufstieg in die Landesliga. Unvergesslich das letzte Heimspiel der Saison in eigener Halle. 

 

Vor über 500 Zuschauern wurde der Topfavorit TSV Owen nach starker Abwehrleistung mit 21:18 niedergekämpft. Nachdem der TV Hegensberg gleichzeitig sein Spiel verlor, stand man bereits am vorletzten Spieltag als Aufsteiger fest.

 

Mit 26:10 Punkten standen unsere 1. Männer als Aufsteiger in die Landesliga fest. Zeitgleich stiegen unsere Frauen mit 32:4 Punkten in die Verbandsliga auf. Diese nie erwarteten Erfolge sind der sportliche Höhepunkt in unserer Geschichte - bis zu den Jahren 2018 bis 2020.Die Musik hat sich verändert, die Mode auch. Doch im Jahr 2019 gelang es dem Denkendorfer Männerhandball die Erfolge der 90er nochmals zu toppen. Mit einer beeindruckenden Rückrunde schaffte man den direkten Aufstieg in die Landesliga. Zusätzlich zum Meistertitel schaffte es das jüngste Team der Bezirksliga, im Final-Four des Bezirkspokal, das Double nach Hause zu bringen. 

 

Unvergessliche Momente im Endspiel um die Meisterschaft in Bernhausen, wo man mit taktischer Meisterleistung EK Bernhausen in Schach hielt und vor 250 mitgereisten Fans verdient den Aufstieg feiern konnte. Vorausgegangen waren Handballfeste mit Siegen gegen die starken Verfolger aus Grabenstetten und TuS Stuttgart die den Weg Richtung Landesliga ebneten. Als hätte das junge Team nie etwas anderes gemacht, zog man mit dem nötigen Respekt vor der Aufgabe und einer Selbstverständlichkeit die Gemeinde Denkendorf in einen Bann und gewann zu diesen Erfolgen viele neue Handballfans. Mit derselben Selbstverständlichkeit folgte der Bezirkspokalsieg im April nach 7m-Werfen gegen den VfL Kirchheim. 

 

Am 29. Februar 2020 fand das letzte Pflichtspiel unserer Männer 1 in Altensteig statt. Im Frühjahr 2020 erfolgte der coronabedingte Saisonabbruch und mit Platz 3 konnte man den nächsten Erfolg verbuchen. Aufstieg in die neu geschaffene Verbandsliga. Seit diesem letzten Pflichtspiel warten wir auf die neue Herausforderung und hoffen baldmöglichst unseren "Hexenkessel" wieder zum kochen zu bringen, wieder Handballfeste zu feiern und gemeinsam in die Zukunft zu blicken.

 

Um neue Geschichten zu erleben. So wie damals und heute! 

 

TSV Handball – Tradition. Spannung. Verbindung.